Oft fällt uns bei anderen auf, was diese dringend verändern oder besser machen könnten.
Wir müssen aber gar nicht in anderer Leute Neurosen schauen, um Potential für persönliches Wachstum zu entdecken. Was wir bei anderen beobachten dürfen dient im Idealfall als Anreiz es selbst besser zu machen. Denn an anderen stören uns immer nur eine der beiden Dinge:
- Eigenschaften, Errungenschaften und Verhaltensweisen, die wir selbst gerne hätten
- Oder die, die wir selbst auch haben, aber nicht gut finden
Dem lässt sich mit Werten wie F.A.M.I.L.I.E.® begegnen: Führungsverantwortung, Liebe, Authentizität, Maß an Transparenz, Integrität, identische Würde und Ehrlichkeit. Und wenn wir unser bestes geben für diese einzustehen, spielen unsere Emotionen und Gefühle eine wichtige Rolle.
Ein unbewusster Gefühlsmix
Ein Trigger ist ein Mix alter und gegenwärtiger Gefühle und läuft unbewusst als Programm ab. Wir reagieren plötzlich, heftig und nicht selten dramatisch und für Außenstehende irrational. Gerade wenn wir im Kontakt mit Kindern sind, ist diese Unterscheidung zu Gefühlen wichtig. Denn Gefühle sind situativ. Und um einiges dezenter als Emotionen, die auf Trigger reagieren. Noch entscheidender ist, dass wir die Verantwortung für unser Denken, Fühlen und Handeln übernehmen, die unsere Bewertungen steuern. Ob durch Emotionen oder spontane Gefühle ausgelöst.
Vielleicht kennst Du das:
💥 Es geschieht eine vermeintliche Kleinigkeit- die Kinder toben vorm Abendessen – und Du fragst Dich, wie Du jetzt gelassen bleiben kannst.
💥 Die Ungeduld lässt Dich anderen ins Wort fallen und harsch Entscheidungen durchdrücken. Du wirst nervös, wenn die Kinder – gerade in der Öffentlichkeit – sich nicht so benehmen wie Du es Dir wünschst.
💥 Die Kids werden handgreiflich/ sind „schlecht“ in der Schule und Du machst Dir Sorgen um deren Zukunft.
💥 Du triffst Entscheidungen und bist unsicher, welche Konsequenzen diese langfristig auf die Kinder haben werden.
Jeder kennt diese Situationen und die Beziehung zwischen Eltern und Kindern ist ein lebenslanger Bund. Dieses besondere Band läßt sich nicht durchschneiden, egal ob Brücken abgerissen werden und Trümmer liegen bleiben. Natürlich gibt es für diese spezielle Beziehung viele gute Ratschläge, aber es gibt nun mal kein Patent-Rezept für eine gesunde Eltern-Kind-Beziehung – aber es gibt Methoden für ein glückliches Zusammenleben.
Körperliche Reaktionen
Der Tumult im Körper ist heftiger als wenn wir „nur“ die Gegenwart fühlen. Oft spüren wir starke Reaktionen im Herz, der Brust, im Bauch oder Rücken – es geht immer ums Atmen und Luft bekommen. Schlafstörungen, Gereiztheit und fehlender Fokus sind oft weitere Folgen. Das kennen auch Kinder. Und hier können wir so viel für sie tun. Hier ein kleines persönliches Beispiel:
Ich hatte letzte Woche ein sehr wichtiges Gespräch. Es ging darum meine Wünsche und Bedürfnisse zu äußern und das, obwohl ich damit rechnen musste, dass sie 180° im Kontrast zu dem stehen können, was sich mein Gegenüber vielleicht vorstellt. Alleine der Gedanke daran löste meine alte und mir so bekannte Verlassensangst aus. Das ist eine Emotion. Denn sie basiert auf alten Erfahrungen. Die meisten von uns haben welche mit dem verlassen werden gemacht. Eltern, die plötzlich überfordert waren und sich zurückgezogen hatten genügen schon für einen hinderlichen Glaubenssatz – Tod oder Trennung der Eltern sind die offensichtlicheren Gründe dafür.
Ich hatte also die Wahl:
💥 Diese Energie einfach laut und mit Bewertungen auszudrücken.
💥 Das Gespräch von vorne herein gar nicht erst zu versuchen.
💥 Meine Bedürfnisse an die meines Gegenübers anzupassen.
Ich habe mich für ein Gespräch à la F.A.M.I.L.I.E. entschieden, weil ich gelernt habe mit dem was unbewusst bei mir abläuft in Kontakt zu sein und die Führung trotz des inneren Chaos‘ zu behalten.
Durch unser Vorbild-sein mit Emotionen und Gefühlen und durch simple Hilfsmittel für Kinder können wir hier viel bewirken. Und auch für Sie ist es möglich, dass Sie durch Klarheit und inneres Aufräumen sicher agieren können. Nach Ihren Werten und Ihre Wünsche für Ihre Kinder im Blick.
Bleib‚ Goldilocks
✊🏼♥️ Eva
Mein schneller Tipp für Zuhause:
Bevor Du aus Ungeduld oder Wut reagierst.
Halte inne und stelle Dir folgende Fragen:
💥 Was bringt Dich gerade aus der Fassung?
💥 Kennst Du das Muster?
💥 Woher und wie lange schon? Ah – schon länger
💥 Atme tief durch. Du hast jetzt die Wahl. Du bist erwachsen und in Deiner Führungs-Kraft.
💥 Wähle das gewünschte, neue Verhalten.
Und dann wollen wir doch mal sehen, ob die alten Geschichten immer noch einen solchen Einfluss auf Dich haben.