Busfahrer sein!

Busfahrer sein! Emotionsarbeit am Arbeitsplatz

Emotionsarbeit am Arbeitsplatz und im Privatleben

Mit den Emotionen kann das ja manchmal so eine Sache sein. Gerade noch war man gut gelaunt mit Kollegen in der Kaffeeküche, dann kommt die E-Mail von einem Kunden, der sich über die schlechte Qualität der Dienstleistung beschwert und, ohne telefonischen Kontakt, den Auftrag zurück zieht.

Gerade noch könnten wir vor Wut an die Decke gehen, weil der Chef seine Arbeitsanweisung im Offiziersstil bei uns entlädt, dann stehen uns die Tränen in den Augen und wir möchten nur noch nach Hause.

Da ist sie schon, diese Sache mit den Gefühlen. Wir wären gerne immer ausgeglichen, in Frieden mit uns und den anderen. Im Idealfall empfinden wir sogar etwas wie Glück. Doch so leicht ist es eben nicht immer.

Und es ist auch gar nicht immer sinnvoll. Ohne die Bandbreite unserer Gefühle wären wir nicht überlebensfähig. Und schon gar nicht in der Lage, Beziehungen zu führen. Wir müssen wütend sein können, wenn wir auf der Straße angepöbelt werden oder uns vor ein Kind stellen, das gehänselt wird. Wir müssen traurig sein können, wenn wir einem Kollegen in einer schwierigen Situation beistehen und emphatisch sein wollen.

Und wir müssen vor allem und zu allererst empathisch mit uns selbst sein können. Destruktive Selbstgespräche und niederschmetternde Dialoge in den Griff bekommen. Alte, antrainierte Glaubenssätze wieder ablegen und zurück zum Ich kommen.

Doch wie soll das gehen? Diese Emotionsarbeit? Manchmal fühlt sich das Innere einfach an wie ein Schleudergang auf höchster Stufe. Und dann?

Emotionsarbeit bedeutet: Raum und Zeit für Gefühle.

Und diese Erlaubnis müssen wir uns zuerst selbst erteilen. Dass es ok ist innerhalb von einer halben Stunde die gesamte Palette einmal hoch und runter zu empfinden. Dass es ok ist, über das Verhalten des Chefs frustriert und traurig zu sein. Erst, wenn wir mit uns gefühlt haben, sind wir in der Lage, das Problem unserer Beziehung angemessen mit dem anderen zu besprechen. Also in einer Form, die zu uns und der Situation passt. Mit der wir am Ende des Tages zufrieden sind.

Das zu lernen ist eine Lebensaufgabe. Diese Art der Führung zu übernehmen. Der Busfahrer seiner mitunter lauten, omnipräsenten Emotions-Schulklasse zu sein. Es steht außer Frage, dass alle Gefühle immer mit auf Tour sind. Aber das Steuer gibt ein guter Busfahrer nie aus der Hand. Im Idealfall lernt er im Laufe seines Lebens, wann genau er welche Stimme als Navigations-Ratgeber nach vorne holen und wann welche Emotion auf die Rückbank geschickt werden muss. Dass er dabei niemanden anschreit ist wichtig für die Unversehrtheit aller. Sonst verstummen sie irgendwann.

Doch ein Gefühl darf nicht verstummen. Alte Glaubenssätze dürfen das. Mit Gefühlen muss man gelingende Kooperationen eingehen. Wie mit Mitarbeitern, die einen oft triggern. Oder wie mit Kindern die „immer den wunden Punkt“ treffen.

Im Privaten brauchen wir daher Freundschaften und Partnerschaften, in denen all unsere Gefühle Platz haben. Nicht nur die goldenen, glänzenden. Und auch im Beruf brauchen wir Führungskräfte, die mit Unmut umgehen können. Die Offenheit leben und fordern, statt permanent einen Deckel auf den Topf mit kochendem Wasser drücken wollen.

Und nur so leben wir es auch Kindern vor. Dass alle Gefühle – und somit sie als Mensch – ok sind, es aber förderliche und destruktive Wege gibt, mit ihnen umzugehen.

Ein Film, der so wunderbar am einfachen Beispiel eines Umzugs der Schülerin Reilly diese inneren Dialoge und Emotionen mit ihren Auswirkungen auf der Handlungsebene zeigt, ist der aktuell im Kino laufende Film „Inside Out – Alles steht Kopf„, von Pixar. Er führt zu Aha-Momenten auf den Kinosesseln und man glaubt Gedanken lesen zu können wie „ja, ein ähnliches Ereignis hat mich Freundschaften gegenüber misstrauisch werden lassen“, „mein Vertrauen in Eltern erhielt an jenem Tag Risse“. Oder „ja, eine Depression ist ein langes Tal, aus dem man heraus kommt, aber es braucht viel Kraft“. Sollten Sie ihn sich ansehen, vergessen Sie die Taschentücher nicht.

Und für alle Frauen, die Lust haben sich an einem Wochenende intensiver mit der Führung Ihrer Gedanken und Gefühle zu beschäftigen: es gibt noch einige freie Plätze für Lebens-Liebe im November.

Herzliche Grüße unter Busfahrern in Ausbildung,

Ihre Eva Klein

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