Warum wir uns mit bestimmten Dingen so schwer tun.
Zum Ausklang der Ostertage habe ich es mir gestern Abend gemütlich gemacht und ein Interview mit der wunderbaren Maria Furtwängler angesehen. Es war das klassische „wie ist der Schauspielerberuf, ist ihr Mann tatsächlich einen Kopf kleiner…“ bis sie, ohne genauer auf den Auslöser ihrer Überzeugung einzugehen, zu erkennen gab, für wie burschikos sie sich bis heute hält. Als Teenager versuchte sie sogar höher zu sprechen, da ihre Stimme viel zu männlich, also tief, sei. MariaFurtwängler, dachte ich. Selbst ihr wurde so ein Mist weiß gemacht.
Es überrascht mich in meiner Praxis manchmal immer noch, welche Geschichten kleine Menschen erzählt bekommen, deren festgesetzten Rückschlüsse sich heute, 30/ 40 Jahre später, tief als Glaubenssätze eingebrannt haben. Es dauert, diese Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Denn es sind feste Überzeugungen, die wir für wahr halten. Über die Welt, ihre Regeln, über andere, über uns. Was macht eine „gute“ Mutter aus? Kann man in Übergröße attraktiv sein? Ist es okay: Kind und Karriere zu haben? Und wann ist Mann eigentlich ein Mann?
Wir wissen manchmal nicht, warum wir uns mit bestimmten Dingen so schwer tun, bis wir merken: die Vorstellung die wir von einer Rolle haben, ist das Gegenteil von dem, was wir oder andere an Ressourcen mitbringen oder was wir wirklich wollen. Und das hat meist was mit unseren alten Geschichten zu tun, die sich als Pseydogesetz in uns eingebrannt haben.
Also, glauben Sie nicht alles, was Sie denken. Es könnte die Projektion der Angst einer Person sein, auf die sie längst nicht mehr angewiesen sind.
Mit den besten Wünschen für eine schöne, selbstliebende Woche!
Ihre Eva Klein